• PAINT ME WHITE

Die konzeptionelle Fotoarbeit „paint me white“, thematisiert die Problematik von Postkolonialismus, Rassismus, Prostitution und Menschenhandel. Sie beschäftigt sich mit den im Internet anonym verbreiteten Sexvideos, speziell solchen die in Westafrika von männlichen Westeuropäern hergestellt werden. Der Realitätseffekt dieser Amateurpornos liegt in der Tatsache das sie pixelig, verwackelt und unbearbeitet sind. Die authentischen Aufnahmeorte wie meist günstige Hotelzimmer unterstützen diesen Effekt. Diese unterschiedlich langen Videos (von ca.1 min-30min) werden in ihre Einzelbilder zerlegt. Durch Überlagerungen dieser Bildpakete entsteht jeweils ein einziges Foto. Somit wird der gesamte visuelle Inhalt des Videos auf ein Bild reduziert. Das pornographische Webvideo wird dekonstruiert. Das Endprodukt trägt die getilgte Vergangenheit seines Originals in sich. Der bei Sexfilmen meist voyeuristische Blick des Betrachters wird aufgehoben. Der Körper verschwindet in einem abstrakt anmutenden Bild. Die Bilder funktionieren nicht mehr wie Fenster, durch die der anonyme Betrachter voyeuristisch auf Körper schauen kann, die sexuelle Handlungen ausführen.

– Es entsteht eine eigene Ästhetik.

The conceptual photographic work “paint me white” deals with the problems of post-colonialism, racism, prostitution and human trafficking. It deals with sex videos distributed on the Internet, which are produced especially in West Africa by Western European males. The reality effect of these amateur porn films is that they are pixelated, clumsily and unedited. The authentic locations like cheap hotel rooms support this effect. These different long videos (of about 1min-30min) are dissected in their single frames. The overlay of these image packages results in a single picture. This reduces the entire visual content of the video to one image. The pornographic web video is being deconstructed. The end product carries the erased past of its original. The body disappears in an abstract image. These pictures do not function like windows anymore through which the viewer can voyeuristically gaze at scenes bodies performing sexual acts.  – It represents its own aesthetics.